Die Moderne ist geprägt vom Glauben an den Fortschritt. Doch mehr und mehr verblasst dieser Glaube und an seine Stelle tritt die Angst vor Verlusten: Verlust von Wohlstand, Lebensraum Erde, Gesundheit. Mehr als 80 Prozent der Deutschen vermuten, dass es künftigen Generationen schlechter gehen wird als der heutigen. In den Gesellschaften des Westens lässt die Angst vor Krieg, künftigen Pandemien, dem Kollaps des Klimas und einer zunehmend schlechteren ökonomischen Lage den Pessimismus wachsen. Wo ist der Glaube an den Fortschritt geblieben, der die Moderne so sehr geprägt hat? Und warum sehen Menschen heute häufig mehr Probleme als Lösungen, wenn es um die Zukunft geht? Verlustängste statt Zuversicht Der Soziologe Andreas Reckwitz attestiert der westlichen Welt in seinem neuesten Buch einen immer kritischeren Umgang mit gesellschaftlichen Verlusten. Schon der Begriff provoziert, steht er doch im direkten Gegensatz zu dem über Jahrzehnte verinnerlichten Bild des immerwährenden Fortschritts. Das Wohlstandsversprechen und die Gewinnaussicht haben seit der Gründung der Bundesrepublik für Zuversicht gesorgt und die Demokratie stabil gehalten. Doch Wachstum, politische Stabilität und soziale Zufriedenheit sind keine Selbstverständlichkeit mehr. Die westliche Wirtschaft steht durch die offensiven asiatischen Märkte ebenso unter zunehmendem Druck wie die westliche Wertegemeinschaft. Ressourcen werden knapp, Märkte schotten sich ab, viele politische und soziale Systeme laufen nicht mehr rund. ____ Hier auf ZDFheute Nachrichten erfahrt ihr, was auf der Welt passiert und was uns alle etwas angeht: Wir sorgen für Durchblick in der Nachrichtenwelt, erklären die Hintergründe und gehen auf gesellschaftliche Debatten ein. Diskutiert in Livestreams mit uns und bildet euch eure eigene Meinung mit den Fakten, die wir euch präsentieren. Abonniert unseren Kanal, um nichts mehr zu verpassen. Immer auf dem aktuellen Stand seid ihr auf http://www.ZDFheute.de/ #Precht #Talk #Richarddavidprecht